„Das Ehrenamt ist die Säule unserer Gesellschaft“ – Kreis Niederbayern West: BFV-Präsident Christoph Kern zeichnet 22 Vorbilder im Fußball aus
Trainer, Vereinsvorsitzende, Vereinskassierer oder Platzwarte – ohne ihr ehrenamtliches Engagement könnte der Ball nicht auf den Fußballplätzen der Region rollen. Deshalb wurden bei der DFB-Sonderehrung im Fußallkreis Niederbayern West am vorigen Sonntag insgesamt 22 Ehrenamtliche ausgezeichnet. Der Landshuter Landrat Peter Dreier würdigte die Geehrten in seiner Festrede als Vorbilder im Fußball. BFV-Präsident Dr. Christoph Kern überreichte die Preise bei der Feierstunde im Gasthaus „Forster am See“ in Eching. „Der Kreis Niederbayern West ist stolz auf seine Fußballtradition vom kleinen Dorfverein bis zu den großen Vereinen. Es gibt überall Menschen, die ihre Zeit und Energie investieren, um den Fußball voranzutreiben“, sagte der BFV-Bezirksvorsitzende Harald Haase und würdigte das Ehrenamt als „Fundament des Fußballs“: „Denn die Ehrenamtlichen sorgen dafür, dass Woche für Woche der Ball auf unseren Plätzen rollt. Ihr Engagement geht dabei weit über das Sportliche hinaus.“ Haase erläuterte dies anhand der Worte von Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der BFV-Ehrenamtspreisverleihung eine Woche vorher im Münchner GOP Varieté- Theater. „Es geht nicht um den Profisport, sondern um die Gesellschaft. Es ist in erster Linie wichtig, dass viele gute Menschen dabei herauskommen“, sagte Haase: „Diese Worte unterstreichen die Bedeutung der Arbeit der Ehrenamtlichen. Sie schaffen Orte der Begegnung, der reundschaft und des Zusammenhalts. Die Fußballplätze werden durch das Wirken der Ehrenamtlichen zu einem zweiten Zuhause für junge Menschen.“ BFV-Präsident Christoph Kern betonte: „Das Ehrenamt ist die Säule des Bayerischen Fußball-Verbandes und die Säule unserer Gesellschaft“.
Der Satz „Keiner kickt für sich alleine“ und der Slogan des FC Augsburg („Ohne dich kein wir“) zeigen, dass es ohne Gemeinschaft nicht geht. Sie würde aber nur funktionieren, wenn sich Leute engagieren. Kern zitierte eine Studie der Sporthochschule Köln, wonach 21 Prozent der Fußballvereine Existenzängste hätten, weil sie glauben, in der Zukunft keine Ehrenamtlichen mehr zu finden. Der Verbandsboss sagte, er würde die heute zu Ehrenden als Vorbilder sehen: „Ich habe keine Angst um das Ehrenamt, wenn ich solche Leute wie sie sehe.“
2,1 Millionen Jugendliche und Kinder im organisierten Sport
BLSV-Bezirksvorsitzender Otto Baumann pflichtete ihm bei. „Wir müssen keine Angst um das Ehrenamt haben. Ich bin viel unterwegs und viele Vereine haben junge engagierte Leute.“ Baumann unterstrich seine Aussage mit zwei Zahlen: In Bayern waren vor Corona 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche im organisierten Sport gemeldet – aktuell sind es 2,1 Millionen.
Besondere Ehrungen: Ruppert und Hamberger
Landrat Peter Dreier, der früher selbst kickte, erklärte, dass das Zitat „Elf Freunde müsst ihr sein“ heute noch zutrifft. Er würdigte die Ehrenamtlichen „als Vorbilder im Fußball und als Vorbilder für Jugendliche und Erwachsene.“ Bei den Ehrungen gab es zwei besondere Auszeichnungen – eine davon für Julia Ruppert. Die 25-Jährige übernahm vor zwei Jahren den Vorsitz beim FC Train, nachdem sich kein Vorsitzender gefunden hatte. „Ich bin gerne eingesprungen.
Ich habe es gerne gemacht“, sagte Ruppert im Gespräch mit unserer Mediengruppe und fügte hinzu: „Seitdem ich Vorsitzende bin, wurde eine komplett neue Flutlichtanlage installiert, ein neuer Rasenmäherbulldog gekauft und das Sportheim saniert. Es ist tatsächlich viel passiert.“ Julia Ruppert wurde bei der BFV-Ehrenamtspreisverleihung im GOP Varieté-Theater bereits als Kreissiegerin geehrt und erhielt nun die Kreissiegertafel vom Kreis Niederbayern West. Die zweite Besonderheit war die Ehrung von Rudolf Hamberger – einem langjährigen Funktionär. Er war ehrenamtlich für den TSV Pilsting tätig, ehe seine ehrenamtliche
BFV-Karriere begann: Hamberger war erst Jugendspielgruppenleiter (Kreis Straubing, 2002 bis 2010), dann Bezirksjugendleiter (2010 bis 2018), Kreis-Ehrenamtsbeauftragter (Kreis Passau, 2012 bis 2014), Bezirksehrenamtsreferent (2014 bis 2018), Kreisvorsitzender Niederbayern West (2017 bis 2022) und ist seit 2022 Kreisehrenamtsbeauftragter im Kreis Niederbayern West. Unter den Geehrten sind langjährige Clubvorsitzende, Kassierer, Jugendtrainer, Kiosk-Verkäuferinnen und vieles mehr.
Ausgezeichnet wurden bei der Feierstunde in Eching: Diana Aigner (SSV Wurmannsquick),
Ruth Böcklbauer (SC Falkenberg), Veronika Roglmeier (DJK Dornwang), Katharina Wilhelm (ETSV 09 Landshut), Renate Zimbaluk (VfR Moosthenning), Alfred Aigner (SSV Wurmannsquick), Dietmar Brunner (SV Puttenhausen), Norbert Griesbauer (FSV Landau), Georg Gürtner (TSV Niederviehbach), Christoph Hobmaier (SC Mitterfecking), Herbert Kolbeck (SV Oberglaim), Anton Maier (TSV Pilsting), Johann Oster (FC Mariakirchen), Florian Pöhner (TV Meilenhofen), Siegfried Purrmann (DJK Dornwang), Franz Schachtner (VfR Moosthenning), Thomas Schellner (TSV Velden), Erich Schneider (TSV Rohr), Josef Stierstorfer (FC Gottfrieding) und Burghardt Überrigler (SC Thaldorf).
Dieser Bericht ist aus der Vilsbiburger Zeitung.